Was ist der Tiefenrausch / Stickstoffnarkose?

Der Tiefenrausch ist anders umschrieben eine Stickstoffnarkose. Stickstoff entfaltet bei höheren Partialdrücken eine narkotische Wirkung. Es ist ein Inertgas und geht keine chemischen Reaktion im Körper ein. Er wird auch als Nitrogen Narcosis bezeichnet, da es in der Regel durch den Einfluss von Stickstoff auf das Gehirn verursacht wird.

Die Wirkungen des Tiefenrausches sind individuell. Ein Tiefenrausch tritt normalerweise auf, wenn Taucher in Tiefen von mehr als 30 Metern (100 Fuß) eintauchen. In diesen Tiefen nimmt der Umgebungsdruck zu und es kommt zu einer erhöhten Löslichkeit von Gasen im Blut. Stickstoff ist ein Inert Gas, das in großen Mengen in der Luft enthalten ist und normalerweise keine Wirkung auf das menschliche System hat. Wenn jedoch hohe Konzentrationen von Stickstoff in den Körper eindringen, kann dies zu Verwirrung, Euphorie, Halluzinationen, Desorientierung und schlechter Urteilsfähigkeit führen, vergleichbar mit dem Konsum von Alkohol.

Der Konsum von Alkohol, Nikotin, Medikamente und anderen Genussmitteln kann die Wirkung verstärken.

Der Tiefenrausch kann sich allmählich entwickeln und schleichend sein, wodurch der Taucher möglicherweise nicht bemerkt, dass er sich in diesem Zustand befindet. Wenn jedoch die Symptome des Tiefenrausches ignoriert werden, kann es zu einer lebensbedrohlichen Situation führen, da der Taucher nicht mehr in der Lage ist, klare Entscheidungen zu treffen oder sich sicher zu orientieren.

Um einen Tiefenrausch zu vermeiden, sollten Taucher sicherstellen, dass sie gut ausgeruht und mental vorbereitet sind, bevor sie in größere Tiefen eintauchen. Es ist auch wichtig, die Tauchtiefe allmählich zu erhöhen und die Tauchgänge sorgfältig zu planen, um sicherzustellen, dass genügend Zeit für Dekompression und Sicherheitsstopps vorgesehen ist. Erfahrene Taucher können auch spezielle Ausrüstung und Techniken einsetzen, um das Risiko von Stickstoff-Narkose zu minimieren, wie z.B. die Verwendung von Helium-gemischten Atemgasen oder die Verwendung von Rebreathern.

Als Gegenmaßnahme sollte sofort soweit aufgetaucht werden, bis die Wirkung nachlässt. 

Unter einer Gasvergiftung versteht man die Auswirkungen auf den menschlichen Körper, welche durch das Atmen von Gasen unter erhöhtem Partialdruck entstehen. Man kann diesen Begriff daher als Oberbegriff für andere „Krankheiten/Vergiftungen/Narkosen“ ansehen.

Dabei gibt es verschiedene Gase, welche verschiedene Wirkungen entfalten können (z.B. Stickstoffnarkose oder Sauerstoffvergiftung).

Eine Sauerstoffvergiftung ist eine Erkrankung, die auftreten kann, wenn der Körper einer Person zu viel Sauerstoff aufnimmt, insbesondere wenn dies in kurzer Zeit und unter hohem Druck geschieht, wie es bei Tauchern oder Patienten, die mit Sauerstoff therapiert werden, der Fall sein kann. Wenn man sich mehrere Stunden einem höheren Sauerstoffpartialdruck als 0,5 aussetzt können Lungenschäden entstehen (sogenannter Lorrain-Smith-Effekt).

Das Zentralnervensystem (ZNS) ist besonders anfällig für Sauerstoffvergiftungen, da es sehr empfindlich auf hohe Sauerstoffkonzentrationen reagiert. Wenn eine Person zu viel Sauerstoff einatmet, kann dies zu Veränderungen im Gehirn führen, die zu Symptomen wie Krämpfen, Verwirrung, Bewusstseinsverlust, Muskelzuckungen, Sehstörungen, Taubheit und Kribbeln führen können. Dieses Phänomen wird auch ZNS-Sauerstoffvergiftung oder Paul-Bert-Effekt genannt. 

Eine Sauerstoffvergiftung tritt normalerweise bei Tauchern auf, die Atemgasgemische mit hohen Sauerstoffanteilen wie Nitrox oder reinem Sauerstoff verwenden und unter Wasser tief tauchen, da der Umgebungsdruck den Partialdruck des Sauerstoffs erhöht, der in die Lungen aufgenommen wird. Wenn dieser Partialdruck einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, kann dies zu einer Sauerstoffvergiftung führen.
Hierbei sollte die Grenze von 1,4 nicht überschritten werden. 

Um eine Sauerstoffvergiftung zu vermeiden, ist es wichtig, dass Taucher ihre Atemgasmischungen sorgfältig planen und nur von qualifizierten Tauchlehrern ausgebildet werden. Taucher sollten auch die empfohlenen Tauchtiefen und Atemraten einhalten und sich an die spezifischen Grenzwerte halten, die für das von ihnen verwendete Atemgas gelten. 

Durch die Reduzierung des Partialdruckes (also einem Aufstieg) lassen sich die Symptome reduzieren / einstellen. Eine Sauerstoffgabe nach dem Tauchgang als Erste-Hilfe Maßnahmen sollte trotz allem in Betracht gezogen werden, sowie ein ärztlicher Besuch.


Wie gibt man eigentlich richtig Sauerstoff? Hier geht es zum PADI Emergency Oxygen Provider Kurs.

Wie man richtig mit Nitrox taucht, kannst du im PADI Nitrox Kurs lernen. Hier erfährt du mehr.

Kohlendioxid ist das Ausatemgas des menschlichen Stoffwechsels. In der Umgebungsluft beträgt der Partialdruck von CO2 etwa 0,04 (also 4% in den Umgebungsluft).
Es entsteht auch bei der Verbrennung fossiler Energieträger. 

Es sollte daher darauf geachtet werden, dass ein Kompressor / Füllanlage niemals in der Nähe von Abgasanlagen betrieben wird.

Kohlenmonoxid entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung und ist deutlich toxischer als CO2.

CO Bestandteile binden sich etwa 250-300 Mal schneller an rote Blutkörperchen (Hämoglobin) als Sauerstoff. Dadurch wird der Sauerstofftransport im Blut behindert, was zu einem Ersticken trotz ausreichendem Sauerstoff führen kann.

 

Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit und / oder Erbrechen bis hin zur Bewusstlosigkeit.

In jedem Fall sollte bei einer solchen Feststellung 100%  Sauerstoff verabreicht werden und ärztlicher Rat hinzugezogen werden.

Wie gibt man eigentlich richtig Sauerstoff? Hier geht es zum PADI Emergency Oxygen Provider Kurs.