Was ist die Dekompressionskrankheit?
Durch den erhöhten Umgebungsdruck hat sich Stickstoff im Blut gelöst und kann durch den zu schnellen Druckabfall nicht richtig gelöst / abgebaut werden.
Denke immer daran, dass Menschen für Dekompressionskrankheit unterschiedlich anfällig sind und deshalb kein Tauchcomputer garantieren kann, dass eine Dekompressionskrankheit niemals eintreten wird, selbst wenn man innerhalb der Begrenzungen des Computers taucht.
Was sind Symptome und Anzeichen für Dekompressionskrankheit?
Teilweise kann Sie auch unter Wasser in geringer Tiefe auftreten oder Symptome können sich bis zu 48 Stunden verzögern.
- Schmerzen, häufig in den Gliedmaßen und ebenfalls häufig in den Gelenken.
- Taubheitsgefühle, Kribbeln (Taucherflöhe) unter der Haut oder Lähmungserscheinungen
- Außergewöhnliche Erschöpfung oder Schwäche
- Kurzatmigkeit
- Schwindelgefühl / schwanken
- Fleckiger Hautausschlag
Welche Faktoren begünstigen eine Dekompressionskrankheit?
Dehydration / Flüssigkeitsverlust / starkes schwitzen vor dem Tauchgang und zu wenig getrunken
Alkoholkonsum
Fettgewebe und schlechte Fitness
Tabakgenuss
Grössere Höhe (Bergseetauchen / Fliegen / Aufenthalte im Gebirge)
Alter
Anstrengung direkt vor, während oder nach einem Tieftauchgang
Erhöhter Kohlendioxidspiegel
Verletzungen oder Krankheit (insbesondere der Atemwege oder Fieber oder Zuckerkrankheit)
Muskelkater
Kaltes Wasser
Heisses Duschen oder Baden direkt nach einem Tauchgang
Was ist die empfohlene Notfallversorgung bei einer Dekompressionskrankheit?
Grundsätzlich ist der Einsatz von Sauerstoff immer ratsam (den Umgang lernst du im Emergency Oxygen Provider Kurs). Der Taucher sollte hierfür am besten liegen und ihm 100% Sauerstoff verabreicht werden.
Falls der Taucher sein Bewusstsein verloren haben sollte, musst du seine Atmung kontrollieren, ihn ggf. in die stabile Seitenlage bringen oder mit einer Herz-Druck Massage beginnen.
Die Behandlung der Dekompressionskrankheit erfordert in der Regel eine Rekompression in einer Druckkammer. Unter keine Umständen sollte eine Rekompression im Wasser stattfinden. (Rekompression erfordert i.d.R. größeren Druck, dauert über Stunden, man bekommt ggf. Medikamente und wird von medizinischem Personal beobachtet)
Welche Typen von Dekompressionskrankheit gibt es und was sind die Unterschiede?
Dekompressionskrankheit Typ 1 (DCS 1)
DCS 1 ist di Vorstufe zu DCS 2. Häufig nach dem Tauchgang auftretende Juckreize oder Scherzen in den Muskel, Knochen oder Gelenken. Teilweise verfärbt sich auch die Haut und schwillt leicht an.
Bereits hier sollte Sauerstoff verabreicht werden. Der Besuch einer Druckkammer sollte, auch nach abklingen der Symptome, zumindest ärztlich abgeklärt werden!
Dekompressionskrankheit Typ 2 (DCS 2)
Bei DCS 2 lagern sich die Blasen im Bereich von Innenohr, Gehirn und Rückmark ab. Dies führt zu den beschriebenen Symptomen von Übergleich, Gleichgewichtsproblemen über Lähmungen und Bewustseinstrübungen bis hin zur Bewusstlosigkeit und Atemlähmung.
Eine schnellstmöglich ärztliche Behandlung ist geboten. 100% Sauerstoffgabe!
Arterielle Gasembolie / Lungenüberdruckunfall
Die Symptome einer arteriellen Gasembolie sind nahezu identisch zu DCS 2 und lassen sich durch einen Erstnhelfer sich unterscheiden.
Hierbei kommt es zu einem sogenannten Lungenriss, durch welchen Luft Zugang zum Gewebe bekommt und sich dort vermischt (Übertritt von Luft in den Blutkreislauf). Dadurch wird die Luft zur Herzkammer transportiert und verursacht embolische Verschlüsse.
Auch hier gilt schenllstmöglich ärztliche Behandlung.
Dekompressionskrankheit Typ 3 (DCS 3)
DCS 3 wird häufig bei Berufstauchern festgestellt. Es sind Langzeitschäden, welche sich im wahrsten Sinne des Wortes in den Knochen (und Gelenken) abgesetzt haben. Durch Stickstoffsättigung und Blockaden sind Teile abgestorben (sogenannte Knochennekrose) und sind in der Regel nicht mehr reparabel.